Chiropraktik
Chiropraktik ist eine Disziplin der wissenschaftlichen Heilkunde, die sich mit der Diagnose, Behandlung und Vorbeugung von Funktionsstörungen des Bewegungsapparates und deren Auswirkungen auf das Nervensystem und die Gesundheit beschäftigt. In der Untersuchung und Behandlung kommen hauptsächlich manuelle Methoden zum Einsatz. Wichtiger Bestandteil der Behandlung ist die chiropraktische Justierung der Wirbelsäule und Extremitäten.
Ursprung und Verbreitung des Berufstandes
Die moderne Chiropraktik wurde im Jahre 1895 von D.D. Palmer in Davenport, Iowa (USA) begründet. Heute praktizieren weltweit ca. 90.000 Chiropraktoren in über 70 Ländern. In Deutschland gibt es seit 1980 die Deutsche Chiropraktoren Gesellschaft (DCG). Sie ist Mitglied des Weltverbandes, der „World Federation of Chiropractic“ (WFC), welcher wiederum offiziellen Kontakt zur Weltgesundheitsorganisation (WHO) unterhält.
Den Titel eines Chiropraktors erwirbt man über ein Universitätsstudium. Dieses Studium ist zurzeit nur an Hochschulen im Ausland möglich und dauert 5 bis 7 Jahre. In Deutschland folgt nach dem erfolgreichen Abschluss ein einjähriges Weiterbildungsprogramm (GEP) in einer dazu qualifizierten Praxis.
Die chiropraktische Behandlung beinhaltet
Untersuchung: orthopädische und neurologische Tests, Auswertung bildgebender Verfahren (z.B. Röntgen, MRT, CT), spezielle chiropraktische Untersuchungen im Hinblick auf biomechanische neurologische Funktion und Integrität.
Behandlung: Manuelle Anwendungen (z.B. Manipulation und Mobilisation von Gelenken, gezielte Muskeltherapien), Übungsprogramme, unterstützende Therapien (z.B. physikalische Therapie, Bandagen, Ernährungsberatung) und Aufklärung (z.B. Wirbelsäulengesundheit, Haltung, Modifizierung der Lebensumstände).
Chiropraktik unterstützt die Heilungskräfte des Körpers und verordnet keine verschreibungspflichtigen Medikamente oder chirurgische Eingriffe. Patienten werden an medizinische Spezialisten weiterempfohlen, wenn dies nötig sein sollte.